Papeete - Apataki, Tuamotus
Unsere Schweizerferien waren viel zu schnell vorbei, mit Cathay Pacific (gute Raum, Sitzverhältnisse) flogen wir 2x12h nach Auckland. Dort holten wir unsere Fahrräder und ein wenig Neuseelandgepäck bei Deb und Mike ab und flogen am nächsten Tag mit Air Tahiti Nui nochmals 6h weiter nach Papeete (schlechtere Raum, Sitzverhältnisse)
In der Pension de la plage, die ein wenig außerhalb von Papeete liegt, hatten wir bereits seit Monaten (sie sind immer ausgebucht) eine Einzimmerstudio mit Küche und eigenem Bad reserviert. In der Mitte der Anlage ist ein kleiner Swimmingpool, der nach den dichten Arbeitstagen vor allem Iris begeisterte. 4 Tage lang fuhren wir von einer Ecke zur andern, für die Fähre Cobia3 Tickets holen, alle Teilchen zum Verschiffen einsammeln, Rieseneinkauf im Hamuta (praktisch, die liefern alles getrennt nach Normal, Kühlschrank, Eisschrank, direkt auf die Cobia3. Den geflickten Lazybag bei Isabelle abholen, x- mal abklären ob der Streik unsere 120 kg Farbe nun blockiert oder ob sie noch auf die Cobia3 geliefert werden kann. Da wir alles gut vorbereitet hatten, ging es relativ reibungslos, es hätte nicht noch sein müssen, dass der Laptop von Iris am 3. Tag den Geist total aufgab, Vorteil wir konnten die interne HD professionell in eine externe Box einbauen lassen.
Am Montag 12.3.18 gingen wir mit Kühltasche (Essen für 24h) Decken und Gepäck an Bord der Fähre. Drittklassig reisen für 24h ist angesagt. Dank der flachen See sind die Kajüten Betten gar nicht so schlecht, es ist extrem klimatisiert und die Kajüte hat leider keine Türe. Ansonsten aber eine angenehme Art zu Reisen.
Am Dienstagabend um 18:30 Uhr legt die Cobia3 am Dock in Apataki-Village an. Bereits bei Dunkelheit holen uns die Carenage Grosseltern Mami und Papi beim Pier ab, inklusive unserem Bagage. Iris rennt noch schnell ins Dorflädeli um was Warmes zum z‘ Nacht einzukaufen. Genüsslich verzehrten wir das wohlverdiente Mahl am Küchentisch, unkompliziert werden 2 Matratzen in die luftige Veranda gelegt und wir schlafen herrlich und tief.
Am nächsten Morgen werden wir alle Vier von Papi mit dem Motorboot übers Atoll in die Carenage gebracht. Es empfiehlt sich in den Gepäckstücken innen alles in Plastiksäcke abzupacken, die Fahrt war wie zu erwarten ein Dauersalzbad.
Kalea, war in bester Form, sauber keine Tiere perfekt. Natürlich beugten wir dem Allem auch vor, jede Ecke war geputzt und gewartet:
Bevor wir das Schiff verliessen gab es Einiges zu tun:
Beide Frontlocker und Motorräume auswaschen, beide Motorenservice und reinigen, Tanklocker reinigen, Heckkabinen Rückfenster neu abdichten, Batterieüberwachung reparieren, Leiterhalterung Frontlocker, Hecklocker reinigen, Ankerwinch pflegen, Motorsteuerung abdichten, Tankanzeige reparieren, Lazybag demontieren und nach Papeete zum Flicken mitnehmen, Hutchdichtungen pflegen, Div. Wasserfilter reinigen, Dinghi reinigen und undichte Stellen flicken, Velo reinigen und so verpacken, dass sie auch in Papeete ankommen, Kühl und Gefrierschrank abtauen und rausziehen, so dass alles gut lüften kann. Solarpanel demontieren, Grosssegel runternehmen und verstauen, Vorsegel runternehmen und verstauen, noch schnell eine Schutzhülle für die Schotten nähen etc. etc…
Bei unserer Rückkehr gab es noch einiges mehr zu tun:
Nie vergessen das improvisierte Wohnen, Wasser wird in Kübeln hochgeschleppt, Toilette ist drüben am Ende des Platzes, Kühlschrank und Gefrierfach können auf dem Hart noch nicht in Betrieb genommen werden, Leiter hoch, Leiter runter, Leiter hoch, Leiter runter, begleitet von diversen Tigermücken.
WC Auslauf Umschalter reparieren, Steuerruder reparieren, Wassermacher Filter ausbauen, Netz reparieren, Furler pflegen, Gefrierschrank Gas auffüllen lassen, Grossfall ersetzen, Radarreflektor neu installieren, Grossegel, Vorsegel, Lazybag montieren, Ankerkettenmarkierungen ersetzen, Solarpanel montieren, Wasserverteiler pflegen, bei allen Winchen den Service machen, Tauchkompressor Service machen, Pumpendruckschalter ersetzen, neue Winchabdeckung nähen, alle Canvassachen nachnähen, Dinghimotor reparieren, Unterwasser abschleifen und neu streichen, Anoden ersetzen, SUP flicken etc. etc. etc…..
Herzlichen Dank nochmals an Stephan von Baju, dank ihm konnten wir einen improvisierten Kühlschrank benützen und dies ersparte uns einige Gänge zur Küche von Pauline.
Empfehlen wir die Carenage weiter? Was das Klima und die Taifunsicherheit anbelangt auf jeden Fall. Wenn man dort Arbeiten erledigen will ist alles selber mitzunehmen. Man ist echt am Ende der Welt. Während unserer Ankunft und Abreise hatte sich das Umgangsklima ins schlechte verändert, bei der Ankunft war die vielgepriesene Herzlichkeit spürbar, bei unserer Rückkehr gerade das Gegenteil. Am schlechtesten Benahm sich Alfred der sich bei jeder Gelegenheit gehen liess. Auch wurden die Preise um 20% erhöht, was ein wenig viel ist. WC und Dusche sind rudimentär. Der Abschied war dementsprechend frostig. Mami und Papi Lau waren immer herzlich und hilfsbereit.
Den Geburtstag von Martin feierten wir diesmal sehr schlicht mit einem Spargel Risotto und der letzten Flasche guten Wein. Am 28. März wasserten wir Kalea wieder ein. Zuerst waren wir einfach froh, dass praktisch alles so reibungslos geklappt hatte. Als wir im Wasser waren funktionierte unser Gefrierschrank nicht, zum Glück konnte Toni das Gas auffüllen. Dann hatten keinen Ersatzimpeller für unseren 20PS Honda Motor. Ein kleines Wunder geschah: tataaaaa: Eine Sunde bevor wir umständlich mit Flugzeug und Unkosten einen Impeller kurz vor Ostern in Papeete bestellen konnten (wenn es ihn überhaupt Einen gab) lief eine alte Outremer50 ein. Sergine et Bruno, waren genau für 24h hier und erst noch mit einem 20PS Honda Motor am Dinghi und unglaublich aber war, sogar einen Ersatz Impeller mit dabei. Dies feierten wir am Abend gebührend bei uns auf Kalea mit einer feinen Spagettata.
Dann endlich, Anker hoch und ab Richtung Nordost Pass. Weit und breit kein Boot, idyllische Atoll Einsamkeit. Nun war Erholung angesagt. Grillieren, schnorcheln, das Atoll erforschen, Kehricht verbrennen etc… Es ist immer wieder beeindruckend quer durch den Atoll Ring zum Aussenriff zu gehen. Die Weite des Pazifiks ist immens. Am Abend erstrahlte die von keinem einzigen Fremdlicht beeinträchtigte Milchstraße mit Milliarden von Sternen.
Der Dritte und letzte Ankerplatz im wunderschönen Apatakiatoll genossen wir beim Nordost Pass. Eine grosse Fläche lädt zum Spazieren ein. Obwohl wir bei 18m Tiefe ankern, ist der Halt sehr gut. Wie immer ist die Ankerkette gestuft mit Bojen in der Höhe reguliert, so können wir die Korallen, unsere Kette und erst noch unseren Schlaf schützen.
Am 9. April 2018 abends um 18 Uhr laufen wir aus. Die letzten Sonnenstrahlen beleuchten den Pass, wir setzen Segel, essen Spinatkuchen und freuen uns auf den Nachtschlag nach Fakarava, wo wir ca. 12h später durch den Nordpass einlaufen werden.