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Neuseeland

| Reiseberichte

Neuseeland vom 4.November 2017 – 4. Februar 2018 Nord- und Südinsel


Kalea liessen wir mit einem guten Gefühl in Apataki zurück und flogen mit Air Tahiti nach Papeete. Im Gepäck nahmen wir den Lazybag zum Flicken mit, unterwegs sammelten wir noch die beiden Brompton (Velos) ein, die wir Tage vorher dem Versorgungsschiff mitgegeben haben. Leider waren unsere guten Lowa Wanderschuhe nicht mit dabei, die Zwischensohlen von beiden Paaren zerfielen zu Staub. Scheinbar müssen Wanderschuhe alle paar Wochen mal bewegt werden, ansonsten löst sich die Zwischensohle auf.
Dank  Eeva und Tapio und den verschiedenen Cruisingguides hatten wir alle die für uns notwendigen Informationen, was, wie, wo, wann, wie viel Zeit benötigt und fädelten das Wichtige für Anfangs März 18 ein. Geplant ist, dass wir alles nur noch einsammeln und einkaufen könnten. Die Erfahrung liess uns natürlich zusätzlich 2 Puffertage einplanen. Dann war es endlich soweit….
Am 5. November 2017 landeten wir mit Air Tahiti Nue in Auckland und holten unseren für 3 Monate gemieteten Campervan bei Kiwi Camper ab. Diese unprofessionell geführte Firma im Detail zu beschreiben wäre schade um die Zeit. Mietet weder bei Kiwi Camper noch bei Happy Camper ein Fahrzeug, es sei denn ihr habt eure jährliche Portion Ärger noch nicht gehabt. Es spricht Bände, dass wir mit ihnen 3 Tage beschäftigt waren.
In Neuseeland durften wir das Zuhause von Deb und Mick Hollier als Postadresse wie auch als Materialdepot benützen. Auch erleichterte uns die Hollier Familiy mit verschiedenen Informationen den Start in Neuseeland.


3000 Cap Reinga3001 Waipoua Forest

Das sehr unübliche Frühsommer Wetter  war für uns ein Geschenk. Tagsüber war es zwischen 25C-28C in der Nacht 15C. Trockenes sehr angenehmes Klima.
Wir reisten zuerst entlang der Ostküste Richtung Norden. Ein herzliches Wiedersehen in Russell mit  Janet und David. Mit ihnen und Peter von England, liefen wir erfolgreich zum Fischen in die Bay of Islands aus. Das Abendessen mundete dementsprechend. Dann kurvten wir hoch bis zum Cap Reinga,  der Westküste entlang durch die uralten Kauriwälder gegen Süden wieder nach Auckland.

 

 

3003 Hells Gate Park3004 Wai O Tapu Thermal Wonderland

Nochmals einen kleinen Reparaturaufenthalt bei Kiwi Camper, dann weiter durch die mit heissen Quellen durchsetzten Gegenden von Rotorua. Leider fiel unser geplanter Tongariro-Nationalparkbesuch am 27.11., dem 2. Regentag seit unserer Ankunft, buchstäblich ins Wasser. Es war nur noch 6 C und roch bereits nach Schnee. Schnell fuhren wir die Westküste entlang weiter Richtung Wellington. Dort war das Wetter sonnig und warm, unterwegs kreuzten wir uns mit Seglerkollegen Angela und Roland zu einem herzlichen Wiedersehen bei einem Café.


Die Überfahrt von Wellington nach Picton war sonnig, ruhige See und gab uns ein klares Bild von den Sounds. Der Unterschied zwischen Sound und Fjord ist, dass die Sounds durch das Wasser ausgewaschen und die Fiorde von Gletschern geformt wurden.


3008 Billy Creek3009 Gabriels Gully

Ab und zu campierten wir auf den freien Parkplätzen. Meist lagen diese sehr idyllisch, ausgenommen derjenige in Nelson. Dort hatten sich die Gesetze ab 1. November geändert, so mussten wir anstelle des „zentralen Stadtplatzes“ auf den Parkplatz vom Einkaufszentrum New World ausweichen.  Durch das „NZ_Frenzy_South.pdf“ (gibt es auch für den Norden) waren wir nebst einem normalen papierenen, wie auch einem digitalen Reiseführer über die diverse Ausflugsmöglichkeiten bestens informiert.
Neuseeland offeriert für jeden Bedarf ein sehr abwechslungsreiches Wandernetz. Die meisten Ausflüge kann man unterwegs machen.

 

Ein „normaler Campervan“ Reisealltag sieht folgendermassen aus: Jedes von uns mit seinem eigenem Morgenritual, Martin guckt dem Leben zu, Iris entrostet sich auf der Gymnastikmatte,  Frühstücken, jedes Ding an seinen Ort, losfahren. Noch kurz die diversen Unterlagen studieren und wir kurven lustvoll durch die Gegend. Iris liest fortlaufend die aktuellen Infos und fotografiet hunderte von Sujets. Dann wieder einen 30 Min – 1h Wanderweg, an einen Wasserfall, Goldrauschgeschichten lesen, Maorilegenden, wunderschöne gigantisch alte Baumlandschaften bestaunen, Gletschertäler erklimmen, Maorihöhlen suchen, imposante Küstenabschnitte hier, steilste Täler dort, dann irgendwo an einem idyllischen Ort  im lieblich rauschenden Schatten Mittag essen, noch dies oder jenes anschauen, auf dem Campermate-app einen Campground finden, ankommen, mit ein paar Hölzern den Campervan nivellieren.  Meist grillieren und den üppigen Tag bei einem Glas Rotwein noch einmal Revue passieren lassen.

3010 Slope Point3013 Curio BayAb und zu schieben wir auch einen Erholungstag ein, der ist  jedoch meist vollgestopft  mit hunderten von Fotos sortieren, Webseite nachführen und Mails schreiben, nach Hause telefonieren und einfach die Seele baumeln lassen. Auf jeden Fall sind wir abends jeweils so müde wie auf dem Schiff. D.h. wir schlafen regelmässig 11-12h. Wenn man bedenkt was wir alles sehen, ist dies nicht verwunderlich; Regenwälder; Gletscher; einmalige Küstenabschnitte; versteinerte Wälder; uralte Bäume; uralte Landschaften; Wolkenbilder mit einer Weite und Formation, dass wir nur noch staunen; heisses Vulkanwasser das jeder Arthrose schmeichelt; Schafherden, soweit das Auge reicht; Grüntöne, die jeden Maler herausfordern; Jade; Steine, rund, flach, eckig in allen Farben; versteinertes Harz; Pinguine; Delphine; Albatrosse; Eisenbahnen, die auf Holzschienen fuhren; melodiöses Vogelgezwitscher; Museen; Weite; Wind; Wellen; weiche lieblich blumige Hügelzüge; Bäume, die aussehen wie Fabelwesen; Kühe, die auf riesigen Weiden grasen; Pferde, die ihrer Natur gemäss rumgaloppieren.

Es hat Platz und Weite, die Menschen sind sehr freundlich und friedlich, bleiben gerne für eine kleine Geschichte stehen und heissen dich willkommen.

Mitte Dezember blieben wir 3 Tage in Dunedin, verdauten was wir bis jetzt alles erlebt hatten und schufen Raum für Neues. Wir genossen es mit Kati und Röbi wieder einmal Schweizerdeutsch zu sprechen. Die Holiday Park CG bieten im ganzen Land einen guten Standard an Sauberkeit.
Am 19. Dezember ging die Reise weiter entlang der Südküste Richtung Milford Sound. Zu unseren üblichen Reiseunterlagen, nehmen wir nun noch eine zusätzliche Broschüre über die Südküste dazu. Wir bestaunen „The Tunnels“, den versteinerten Wald in der Klippenlandschaft, das Naturkunstwerk „Pancake Rocks“, baden im Coal Creek Fall und lauschen dem Vogelgezwitscher und trinken in einer zum Pup umfunktionierten Kirche ein Café.


3011 Te Anau3014 Milford Sound

Unterwegs feiern wir in Te Aanau Weihnachten. Die in der Heilsarmee für 1 Dollar gekauften kleinen Weihnachtskugeln baumeln schmuck am Fenster, ein wenig Kitsch muss sein. Wir spazieren durch einen hinter dem Campground gelegenen alten Baumpark , entlang dem von Bergen umrandeten Te Anau. Genau die richtige Weihnachtsatmosphäre für uns Schweizer.
Nun geht die Reise weiter über Mossburn weiter in den Milford Sound. Eine eindrückliche Meerlandschaft in mitten steil aufragenden Bergen. Das hin und zurück mit Tunnel und Pass erinnert uns ein wenig an die Schweiz. In Arrowtown landen wir auf einem typisch neuseeländischen Campground. Ganze Zeltstädte  reihen sich friedlich, grosszügig und verblüffend ruhig aneinander. Wir entfalten unsere Räder und kurven ferienmässig durch die Gegend.


3015 Mount CookWeiter geht die Fahrt Richtung Omarama Mt. Coock, von weitem sieht man die sich zurückziehenden Gletscher. Mit Britta und Benedikt schwatzen wir uns gemütlich in die Nacht.  Am darauffolgenden Silvesterabend sind wir dementsprechend zeitig im Körbchen, die eindrückliche Umgebung am Lake Tasman erkunden wir am nächsten Tag.
Im Waikai Reserve suchen wir mit Petra und Klaus erfolglos entlang der Bahnstrecke und dies in brütender Mittagshitze die Maori Höhenmalereien. Den sehr gesellig lustigen Ausflug beendeten wir mit einem gemeinsamen gemütlichen Abendessen auf dem Campground.
Weiter ging die Reise, Sternwarte, extrem wechselnde Landschaften entlang der immer noch vom Erdbeben verwüsteten Ostküste hoch nach Havelock. Nebst der Bretagne genossen wir hier die allerbesten Muscheln, wir dachten uns alle guten Dinge sind 3 jammi…..
Auf dem Weg nach Pitcon verbrachten wir noch einen so richtig typischen Sonntag an der Küste. Baden, lesen, was Feines Essen,  Seele baumeln lassen, faulenzen und sein. Am Abend auf dem Marina Holiday Park wiedermal ein Schweizerschwätzle mit Gabi und Heinz. Trotzdem wir beide fliessend englisch sprechen, ist es doch ab und zu wohltuend Mundart zu plaudern.

 

3007 Wellington PictonMorgen ist bereits Mitte Januar, ab auf die Fähre rüber nach Wellington. Die See war angenehm flach das Wetter wie immer super, was wollen wir mehr.
Im Kaitoke Regionalpark (dort wurde ein Teil der Lord of the Rings Filme gedreht) staunen wir uns durch den Regenwald, ein glasklarer Fluss ladet zum Baden ein, Maorifamilien springen von den Felswänden in die Schlucht, der Park ist riesig und wir geniessen unsere Ruhe.
Zu empfehlen ist der Eketohuna CG, Neuseeland pur, familiär, Kricket spielen jeder plaudert mit jedem, günstig, herrlich….
Über Morere, Tolaga Bay, Waihau Bay geht’s weiter nach Whatakene.

3018 White IslandDort bleiben wir 3 Nächte um White Island eine aktive Vulkaninsel zu besuchen. Ha ha wir müssen Atemmasken anziehen, auf dem Dinghi natürlich Schwimmwesten. Nicht dass es unser Ding ist bei geführten Touren mitzumachen, es hatte sich aber xmal gelohnt. Einen aktiven Vulkan siehst du nicht jeden Tag. Mit dem Fahrrad erkunden wir ein wenig die Gegend. Schön gelegen, ruhig.
Bereits sind schon die ersten Email eingetroffen. Das herzliche Wiedersehen in Tauranga mit „Sula“ Lesley und Stu, wie auch überraschenderweise mit „Muse“ Annie und Carl, feierten wir an Bord von Sula mit einem von Lesley liebevoll vorbereiteten gediegenen gemeinsamen Abendessen. Am nächsten Tag erklimmen wir noch den Mount Manganui.

 

 


Dann wollen wir weiter, unsere Neuseelandreise geht langsam dem Ende zu. Unterwegs nach Auckland besuchen wir in Coromandel noch das Grundstück von Stu und Lesley, pflücken Früchte, denken an Sue und Brian die auch irgendwo einen Alterssitz gekauft haben und hoch geht’s nach Auckland. Bei Mike deponieren wir beide Fahrräder und 2 Taschen, die wir während unseren Schweizerferien dort sein lassen dürfen.


Nicht weit von Mike entfernt ist bereits der nächste Hollierbruder Marc. Er verwaltet die Half Moon Bay Marina. Wir geniessen mit „Geniet Lew“ Janet und David ein herzliches Wiedersehen bei einem wunderbaren Abendessen. Da wir Freunde von Holliers sind, dürfen wir mitten im Marina Gelände campen, was in mitten der vielen Boote sehr heimelig ist.
Wir fliegen nun für einen Monat in die Schweiz und freuen uns auf unsere Familien und Freunde.


Im Herzen nehmen wir eine 3 monatige unvergessliche Neuseelandreise mit, glücklich und dankbar dass alles gut gegangen ist, bereichert durch die neuseeländische Herzlichkeit und dass wir trotz 50% Regenwetterprognose und dem aussergewöhnlich heissen Sommer nur 8 Regentage aushalten mussten.

Eindrücke