Reisen im 2023
Das Jahr 2023 begann recht gemütlich. Anfangs Januar fanden wir nach langem Suchen unser passendes 4x4 Gefährt und somit waren unsere Gedanken sofort gespickt voller Reisepläne. Martin entschied sich für einen zweimonatigen spanisch Sprachaufenthalt nach Nerja in Andalusien zu fahren. Iris verzichtete auf den Sprachaufenthalt, um während dieser Zeit für drei Monate eine sehr interessante Stellvertretung in der Physio van den Nobelen in Thun anzunehmen.
Mit unserem 4x4 California fuhr Martin über Frankreich nach Nerja und besuchte eine Spanischschule, dort beherbergte ihn eine lokale Familie. Im superintensiven Sprachkurs absolvierte ich jeden Tag 6 – 7 Stunden Unterricht und hatte danach noch einige Hausaufgaben zu erledigen.
Auf diese Weise verliefen die acht Wochen wie im Fluge. Trotzdem genoss ich jeweils am Wochenende längere und kürzere Ausflüge in der näheren wie auch weiteren Umgebung von Nerja. Der Ausflug nach Grazalema war landschaftlich sehr interessant. Auch der Besuch von Frigiliana mit einigen Wanderungen in die angrenzenden Hügel bleibt mir in guter Erinnerung.
Am 1. April holte ich Iris am Flughafen in Malaga ab. Da es schon Abend war fuhren wir in das angrenzende Hinterland und kochten uns ein feines Nachtessen. Gemütlich schliefen wir im California in der freien Wildnis.
Tags darauf führte unsere Reise nach Cerro Cebrian am „Embalse del Conde de Guadalhorce“ Stausee. Unser Standplatz war etwas erhöht auf einer Landzunge mit herrlichem Blick und schöner Abendstimmung. Am 3. April wanderten wir mit einer geführten Gruppe den „Caminito del Rey“. Der historische Pfad führt durch eine eindrückliche Schlucht und ist über weite Strecken an die Felswände geheftet, nichts für Höhenängstige. Die Strecke ist nur von Norden nach Süden begehbar, dort wurden wir am Ende des Weges in El Chorro mit dem Bus zurück zu unserem Auto in El Kiosco gefahren. Den Abend verbrachten wir nochmals am selben idyllischen Standort wie am Vortag.
Unsere Reise führte uns durchs Hinterland von Andalusien an Grenada und Gaudix vorbei in die Gegend von Orce (hier machten wir vor 2 Jahren ein Housesitting). In dieser etwas vertrauten Gegend fanden wir einen geeigneten ruhigen Ort um die nächste Nacht zu verbringen.
Durch das ländliche Spanien erreichten wir den „Parce Natural de la Serra de Mariola“. Hier am Ende einer holperigen Naturstrasse fanden wir gleich neben einer Quelle und einem Weiher einen idyllischen Standplatz für unsere nächste Nacht. In den ländlichen Gegenden weitab der Touristen, ist es problemlos frei zu campieren. Die Einheimischen waren sehr freundlich und wünschten uns schöne Stunden in der freien Natur. Unsern nächsten Standplatz fanden wir am Rio Millars gleich hinter La Moleta, ein wahres Vogelparadies. Tags darauf besuchten wir Werner den Cousin von Iris in L‘Ampolla und fuhren im Landesinneren weiter nach Vandellos, wo wir beim Castello unseren Übernachtungsplatz fanden. Dieses Castello ist sehr gut erhalten und wird von einer Kommune bewohnt. Im Sommer finden hier verschiedene Konzerte und kulturelle Veranstaltungen statt.
An Barcelona vorbei erreichten wir wieder das Meer und fanden einen herrlichen Standplatz oberhalb von Giverola mit Blick über die Bucht. Wie an anderen Orten machten wir nach dem Frühstück eine Wanderung um die Umgebung auszukundschaften. Wir verbrachten noch einige Zeit am Meer bevor wir gegen Abend Richtung Frankreich aufbrachen. Wir entschlossen uns, in die Nacht hinein zu fahren, mit dem Ziel dem Osterverkehr auszuweichen und auch in die Nähe der Schweiz zu gelangen. Die Idee war, fahren bis wir müde sind. Morgens um 1 Uhr war es dann so weit.
In der Nähe von Fitilieu (irgendwo in der Mitte zwischen Valence und Genf) an einem kleinen Weiher wollten wir unser Nachtlager aufschlagen. So wie schon öfters zeigte unser Navi jedoch nicht den Einfachsten, sondern den kürzesten Weg. Dieser endete jedoch irgendwo im Nichts. Auf einer angrenzenden Wiese, welche jedoch in der Nacht nicht überblickt werden konnte versuchte Martin zu wenden. Es zeigte sich jedoch, dass diese Wiese ein Sumpf war und unser California bis zu den Achsen im Schlamm versank. Dank des 4x4 Antriebs und des Sperrdifferenzials gelang es Martin nach ca. 20 Minuten das Gefährt wieder auf den Weg zu bringen. Folglich hatten sich Kiloweise Schlamm und Dreck unter dem Fahrwerk angesammelt und es war notwendig, die Fronträder zu demontieren um alles entfernen zu können. Am 11. April kamen wir glücklich und entspannt in der Schweiz zurück.
Trotzdem wir aus gesundheitlichen Gründen nur kleinere Reisen unternehmen konnten, genossen wir den Frühling sowie den idyllischen Sommer in allen Einzelheiten. Mit Nicoles Familie campierten wir am Lungernesee und durchwanderten die Aareschlucht mit Lennon und Domenic. Beim Besuch von An und Dave aus Seattle gab es viel auszutauschen, wandern und Geselligkeit. Fast zur selben Zeit fanden wir im Berner Oberland für den kommenden Winter eine Ferienwohnung, diese war ein würdiger Ersatz für unsere bereits üppigen Reisepläne in Übersee. Dann der fast alljährliche familiäre Besuch bei der Sozzi-Sippe im Puschlav. Auch die alle 10 Jahre stattfindende Badefahrt wollten wir besuchen, diesmal waren wir mit der Gaudy-Sippe unterwegs.
Slowenien
Im September fuhren wir für Miniferien nach Slowenien. Slowenien das der Schweiz sehr ähnlich und nur halb so groß ist, hat 5 mal weniger Einwohner. Es gibt unzählige heisse Quellen sowie auch riesige unberührte Wälder.
Eine neue Erkenntnis: wir sind uns Kurzreisen schlicht nicht mehr gewohnt. Letztes Jahr kamen wir bereits mit 3monatigen Skandinavien Ferien ins Zeitschleudern. Nichts desto trotz, es lohnt sich die Reise kurz zu beschreiben.
Via Südtirol fuhren wir mit unserem California über die Grenze nach Kranjska Gora (Kronau), wo wir auf einem Eco Camp Ground nächtigten. Obwohl wir problemlos wild campieren konnten, respektierten wir den Wunsch der Slowenen, nach Möglichkeit die Infrastrukturen für Reisende zu benutzen.
Es bewährte sich einmal mehr, dass wir die Brompton Klappräder mit dabeihatten. Der Erforschungsradius wurde sofort viel grösser. Abends ergab sich bei Kerzenschein spontan ein gemütlicher Schwatz mit Desirée und Patrick aus Buochs. Immer wieder erfrischend, Reisegeschichten auszutauschen.
Via Julische Alpen zogen wir (Wetter bedingt) entlang der italienischen Grenze langsam weiter an die 46km breite slowenische Riviera nach Izola. Sofort war es Mediterran und die Küche gespickt mit Fisch und Meeresfrüchten. Wir mieteten für 3 Tage eine kleine Ferienwohnung, genossen die Infrastruktur wie auch das Fahrradfahren um die nähere Umgebung zu erkunden und Koper zu besuchen. Natürlich durfte trotz den eher kühleren Temperaturen ein Bad im Meer nicht fehlen. Die lokale Bevölkerung flanierte und badete wie im Hochsommer. Leider waren die heissen Outdoor Quellen in Strunjan wegen Hochwasser geschlossen. Somit besuchten wir das von Noëmi wärmstens empfohlene Piran.
In der Zwischenzeit hatten wir unser Tourist spielen Bedürfnis ausgelebt und fuhren rasch weiter gegen Osten. Aus diesem Grund entschieden wir uns auch die Großstädte auszulassen. Auf dem Weg zu unserem jeweiligen Nachtlager, planten wir da und dort ein Bad in den Heissen Quellen ein.
Durchforschten die großen urchigen Wälder, die im 2.Weltkrieg von den Partisanen über lange Zeit als Schlupflöcher benutzt wurden. Im Bärenland war es beruhigend im Auto und nicht in einem Zelt zu schlafen. Im Südosten bogen wir gen Norden ab, da wir ja wissen, weniger ist mehr.
In der Gegend von Rogla war Wildsaison, hier aßen wir Hirsch mit Buchweizen Zutaten. Sehr lecker. Auch das Nachtlager war gut organisiert, du löst ein Ticket wählst deinen Stellplatz und mit besagtem Ticketstrichcode kannst du im geheizten Dusch und WC-Häuschen gemütlich einen auf Badezimmer machen. Dummerweise haben wir dies erst am nächsten Tag herausgefunden, somit machten wir gemütlich einen auf Improvisieren.
Die Heimreise war aus Zeitmangel mehr oder weniger eine Sightseeingtour durch den schönen Norden von Slowenien. Unser Nachtlager schlugen wir auf der österreichischen Seite am Keutschachersee auf. Nach einem ausgiebigen Nachtessen in einem lokalen Restaurant, ging die Reise am nächsten Tag weiter ins Münstertal.
Zum Ferienabschluss genossen wir noch eine wunderschöne Wanderung im Engadiner Nationalpark.
Ab 1. Oktober haben wir die Ferienwohnung in Saxeten und halten uns nun meistens im Berner Oberland auf. Wir geniessen die schöne Bergwelt und machen so oft es geht ausgiebige Wanderungen. Ein Highlight war die Wanderung von Saxeten nach Sulwald, zuerst über die Alp Schlipfwengen dann nach Usserbällen und über die bereits vereiste Traverse „Tchingel“ auf 2000 müM zum Sulseeli. Von dort führte unser Weg mit herrlichem Blick auf Eiger, Mönch und Jungfrau nach Sulwald. Nach einem „Kaffehalt“ ging es zurück mit Seilbahn, Postauto, Bahn und nochmals Postauto nach Saxeten.
Am 20. November erblickte Leano Maxime Gaudy das Licht der Welt. Die neuen Eltern Sabrina und Lionel sind sehr glücklich. Leider war die erste Zeit jedoch mit viel Anstrengung und Aufregung verbunden, da Leano einen Monat zu früh geboren wurde. Ein Grosskind mehr, dass wir verwöhnen und geniessen können.
Anfangs Dezember fiel der erste Schnee und bis zum 10. hatten wir bereits über 60 cm. Nun war Schnee schaufeln und Schnee fräsen angesagt. Wir geniessen den Advent, die Natur, das Leben, die Ruhe, das Schneeschuh laufen, das Schlitteln, bald Ski zu fahren und freuen uns auf die kommenden Festtage, die wir mit unseren Liebsten verbringen werden.