Niue
Niue – eines der grössten gehobenen Atolle der Welt
In Niue ist die Amtssprache Englisch und Niueanisch. Die durchschnittliche Temperatur in Niue beträgt 25°C und im Schnitt fallen etwas mehr als 2000mm Niederschlag. Deshalb findet man für die Wasserversorgung überall Zisternen. Die Insel liegt zwischen tropischem und subtropischem Bereich mit südöstlichen Winden. Einzig die hochgiftige Katuali (eine geringelte Plattschwanz-Seeschlange lässt einem wachsam das Meer wie auch den Boden absuchen. Oft gibt es vor der Küste Buckelwale zu sehen, leider sollte es erst in Tonga möglich sein mit ihnen zu schwimmen. Niue wäre einer der wenigen Plätze, wo man einige Monate im Jahr legal und erst noch gratis mit Ihnen baden dürfte.
Dank dem wir die letzten Meilen am 17.7.2018 unter Motor voll Schub gaben, erreichten wir das Ankerfeld vor Alofi mit dem letzten Tageslicht. Beim Einlaufen informierte uns ein Cruiserboot dass es neben ihnen noch genau 1 Mooring frei habe und kaum waren wir vor der Boje, blochte auch schon der hilfsbereite Skipper mit seinem Dinghy daher. Er fädelte die Schotte durchs Bojen loch, hiess uns willkommen und fuhr wieder zurück. Schön so willkommen geheissen zu werden.
Aus diversen Cruisinguides wussten wir bereits, dass Niue eine steile Vulkaninselspitze der 3000-4000m tief ist und somit die Dinghys jeweils mit einem Lift oben auf die Hafenmole geliftet werden mussten.
Wie immer nach einer Passage, schliefen wir auch diesmal wunderbar durch bis am Morgen. Kaum aufgestanden informierten wir das French Polynesische Magellannetz auf 8173 Khz dass wir sicher und gut in Niue angekommen sind. Dieses Cruisernetz, basierend auf freiwilligen Cruisern die jeweils das Netz leiten, unterteilt sich in 3 Stufen. Stufe 1 ist allfällige Notfälle ob für Schiff oder Mannschaft, dann für die Boote die unterwegs sind, so dass die jeweiligen Positionen und Segelbedingungen durchgegeben werden können, wie auch die gemütlich an irgendeinem Ankerplatz oder in einem Hafen liegenden Boote, die dann nebst Position meist auch noch ein wenig Nebeninformationen kundtun, die Einten kurzweilige und interessante und die Anderen langweilige Wiederholungen. Wenn wir unterwegs sind, macht es Sinn am Netz teilzunehmen und bringt auch während der Wache eine angenehme Abwechslung. Am Anker sind wir ungefähr alle 2-3 Tage teilnehmend.
Bereits am anderen Morgen sichteten wir Scallywag draussen am rumtuckern und warten bis wenigstens ein Boot auslief um die Boje zu schnappen. Ein herzliches Wiedersehen, waren doch seit Palmerston doch einige Meilen geseglt worden. Leider war der Nacken von Angi trotz den Bemühungen von Iris in Palmerston noch nicht besser, so entschieden Angi und Roli für ein paar Nächte ins Hotel zu ziehen und vertrauten Koa das Schiff an. Wir Drei wurden von ihnen zu einem unvergesslichen Abendessen bei romantischer Südseeatmosphäre eingeladen.
Mit Rad und Mietauto erkundeten wir die Insel, wobei zu sagen ist, ein Tag Mietauto würde längstens ausreichen.
Zuerst hoch der Westküste entlang übers Avaiki Cave, Palaha Cave zu den Talava Arches. Dann übers Landesinnere wieder zurück nach Alofi. Dass wir das Auto 2 Tage hatten, war insofern dienlich, dass wir nicht noch zusätzlich einen Transport benötigten, um bei Angi und Roli im Hotel unsere Abendessens Einladung wahr zu nehmen. Am nächsten Tag fuhren wir in den Süden zu den Anapala Chasm /155 Treppen runter und rauf, die markante tosende Küstenlinien. Wir staunten nicht schlecht dass überall die Gräber entweder vorne am Eingang des Grundstücks zu finden waren, oder gerade neben dem Haus oder der Garage lagen. Der Grund dafür wurde uns erklärt, so sei es für die Hinterbliebenen einfacher das Grab zu pflegen. Auch die Niueaner verblüffen einem mit ihrer sehr herzlichen und auch fröhlichen Art. Nach wie vor das liebenswerte Polynesische, einmalig auf dieser Welt.
Um frisches Gemüse oder Obst zu kaufen, zwingen einem diese Frühaufsteher bereits um 4/4.30 Uhr früh auf den Markt zu gehen. Eine Stunde später findet man kein Gemüse mehr. So fuhren Lionel und Iris früh hin, tranken mit den Einheimischen ein Café und kehren nach einem tüchtigen Internetabstecher beim Publikinternetspot (1h pro Gerät gratis, cool) zum Frühstück auf die Kalea zurück.
Am Samstag war dann der grosse Tag. Ein Inselfestival seit Tagen von der Bevölkerung vorbereitet begann am Morgen noch bei Dunkelheit. Frühstück gab es auf Blättern zu kaufen, überall gab es heissen Café und so gegen 9 begannen die diversen Aufführungen.
Mit der Niue Plattschwanz Seeschlange die ca 1m lang wird und hochgiftig sein soll, machten Iris und Lionel beim Tauchen die Bekanntschaft. Leider schlängelten sich diverse hier und dort durchs Wasser. Zum Glück hatten beide wenigstens 3mm Anzüge an, dies wäre zumindest ein gefühlter Schutz.
Wie immer pickte Martin ein geeignetes Wetterfenster um nach dem Königreich Tonga zu segeln heraus. Dank dem auch Lionel einen Drittel der Wache übernahm, gab es für die ganze Crew genügend Schlaf. Ohne Probleme erreichten wir am 26. 07. 2018 Pangai, der Einklarierungsort der Ha’apai Groupe.