Isla Beata und Ile a Vache
Isla Beata Dom. Republik, eine lauschige nur von Fischer bewohnte Insel. Kaum ist der Anker unten, kommt auch schon der Kommandante zu zweit mit einem Fischerboot raus zu uns. Das übliche Despacho Prozedere. Er kriegt 5$ der Fischer für seine Fahrdienste 3$. Hier sind die Boote noch mit Motoren ausgestattet, die Armut nimmt jedoch bereits zu. Hier ein wenig Trinkwasser, da ein Bier, hier noch einen Dollar extra. Bei einem Spaziergang auf der Insel bestaunen wir die von Hand angefertigten Fischfang Käfige, einfach aber praktisch. Die Tiere können rein aber nicht mehr raus. Die Fischer wohnen zum Teil recht bescheiden, die Behausungen sind improvisiert. Meist seien sie für 2-3 Wochen dort, Fischen so viel sie können und fahren dann wieder rüber auf die Hauptinsel. Überall hat es Iguanas, die nach Gesetz sehr geschützt sind. Ansonsten geniessen wir einfach ein paar Tage die Idylle der Natur und schrubben an 2 Tagen das von x Algen bewachsene Unterwasser.
Iles à Vaches Haiti ist wie im Free Cruising Guide von Frank beschrieben, es ist als ob hier die Zeit stehen geblieben ist. Noch während dem Ankern werden wir von diversen Einbaum Inselbewohnern bestürmt. Nach doch 20h Überfahrt kostet dies grad ein wenig Geduld resp. Nerven. Wir merken uns die Reihenfolge und verteilen innerhalb kurzer Zeit die wenigen kleinen Arbeiten. Kaum ist der erste Ansturm vorbei, kommen auch schon diejenigen charmant lächelnd, die natürlich extra gewartet haben um uns in Ruhe ankern zu lassen und wollen dies wiederum auch mit einem Job gewürdigt haben. Wir saugen uns Jobs aus den Daumen. Am nächsten Tag wird das Dinghi von 2 jungen Männern geschrubbt – immerhin je 4.5h. Das Teil war sehr schmutzig. Dann die kleinen Jungs, losgeschickt für Mango, kommen mit halb verfaulter Papaya und vermitteln dann nach unserem dankenden Ablehnen verzweifelt eine Bananenfrau. Die hatte jedoch die Preise nicht ganz klar, sie beharrte auf 50$ für 10 Bananen. Na ja, rechnen scheint nicht allen zu geben. Denke sie meinte 50 Cud.
Bei Zudu und Wilma assen wir wunderbar zu Abend, spazierten ca. 1/2h zu ihrem Haus. Auf dem Nachbargrundstück fand zu dieser Zeit das Mädchenfussballturnier statt. Über den Naturweg kamen von überall her Kinder, Frauen, Männer um an diesem Anlass mitzufeiern. Auch wir nahmen das Angebot gerne an, kurz auf dem mit Ästen eingezäunten Feld das lokale Leben zu bestaunen, wie auch die stolz posierende Mannschaft zu Photographien. Während der ganzen Zeit hatten Billi und Dodo den Job unser Dinghi (das auch problemlos unbewacht gewartet hätte, aber eben, wir kreieren Jobs) zu bewachen. Die beiden Bodyguards kamen am nächsten Tag auch mit um die Schule „Etoile du matin“ zu besuchen. Wir brachte der Directrice Farbstifte und Spitzer für die Schüler.
Da auch hier das Inselleben gemächlich vor sich geht, mussten wir schlussendlich mit dem Dinghi auf den Markt von Madame Bernard fahren. Dort kauften wir Gemüse sowie auch Früchte ein und bestaunten die 3.Welt. Martin konnte sogar Benzin für den Dinghi Motor auftreiben. Ashley hatte während dieser Zeit auf der Hauptinsel unsere Gasflasche aufgefüllt, die Buben endlich die erschwinglichen Bananen aufgetrieben wie auch Felix und Beatrice das wunderbare Abendessen für uns am lauschigen Ministrand vorbereitet. Auf dem Weg dorthin genossen wir noch ein kühles Bier im Hotel Morgan, wo wir Geld wechselten, wie auch div. noch fehlendes Gemüse bei Ihnen bestellen konnten. Sehr hilfsbereite Menschen.
Für 48 Stunden hatten wir von Wiliam einen Computerstick für 11$ gemietet, super Verbindung. Die Insel ist mit schlichten jedoch sehr hübschen Häuschen bebaut. Bis vor einem Jahr gab es noch keinen Strom. Die Menschen waschen sich aus Regentonnen hinter dem Haus. Mit kleinen Ästen sind die Grundstücke abgesteckt. Autos gibt es keine, nur ein paar wenig Motorräder. Ansonsten wird zu Fuss gegangen oder je nach Ort mit einem Wassertaxi der Weg zurückgelegt. Wir bestaunen die unzähligen kleinen weissen oder schwarzen Fischerboote, die Bewohner von Haiti sind weitherum als sehr gute Segler bekannt. Leider hatten wir noch keine alten Segel mit uns zum Verschenken, dort würden sie dringend gebraucht.
Wir nehmen Abschied von einem für uns paradiesischen Leben. Einmal mehr schon ein wenig Zeitdruck. Die nächste Hurricansaison steht schon bald vor dem Schiff. Nun geht’s nach Cuba. Wir werden ca. 3 Tage und 3 Nächte für die Ueberfahrt unterwegs sein und hoffen dass sich die unbeliebten Gewitter von uns fernhalten.