Guadeloupe-Antigua-Barbuda-Guadeloupe
Guadeloupe liegt 120 km nördlich von Martinique (Departements von Frankreich) dazwischen liegt Dominica (eine englischsprachige Enklave). Die 3 Inseln gelten als die landschaftlich abwechslungsreichsten der Kleinen Antillen. Von den Ureinwohnern wurde die schmetterlingsförmige Insel Karukera (Insel der schönen Wasser) genannt. Dies änderte sich, als Kolumbus 1493 die Insel entdeckte.
Wir segeln dem westlichen Flügel der Westküste entlang zügig nach Norden. Wir wollen die 2 ½ Ferienwochen mit Andy in Barbuda beginnen, um dann je nach Gusto da oder dort genügend Zeit zum Verweilen zu haben. In Anse Deshaies klarieren wir aus, pflücken uns kurz einen Blumenstrauss und segeln mit viel Wind nach Antigua. Einmal mehr bewährt sich die Pinne, ist es doch ein kraftvolles Gefühl soviel Segeltuch mit einer Hand zu führen. Leider haben wir bis heute keinen Fisch gefangen, obwohl wir die Angel immer mit wunderbar glitzrigen Metallködern verführerisch behängen - nix und wieder nix. Na ja, vielleicht besucht uns ja einmal ein Fischer.Seit 1981 ist Antigua zusammen mit der Schwesterninsel Barbuda ein unabhängiger Staat im Commonwealth (ca. 80`000 Einwohner) die britische Königin ist Staatsoberhaupt. Wir klarieren im geschichtsträchtigen English Harbour ein und ankern nebenan in Falmouth in einem offiziellen Hurricanehole. Wir geniessen das wunderbar warme Wetter, grillieren auf dem „Hauseigenen“ Grill und werden von einem Livekonzert in der Bay akustisch begleitet. In der idyllisch und einsam gelegenen Hansons Bay geniessen wir den optischen Vorgeschmack auf die Korallenriffs in Barbuda.
Auf der 20m tiefen Korallenplatte segeln wir weiter nach Barbuda. Unterwegs auf der Ueberfahrt überrascht uns ein Walfisch der immer wieder in die Luft springt und sich ins Wasser fallen lässt. Wunderbar und einmalig. Barbuda ist eine flache von Riffen umgebene 172 m2 grosse Korallenplatte die 1666 kolonialisiert wurde. Alle Kariben wurden vertrieben bzw. ausgerottet. Es gibt kilometerlange Strände, vom Korallensand zartrosa gefärbt und Wasserfarben in Blautönen die man sich schöner nicht vorstellen kann. Die etwa 1550 schwarzen Bewohner sind Nachkommen von Sklaven und leben vor allem in Codrington Village. Jede Art von moderner Entwicklung wird von den Barbudians abgelehnt. Man will an den alten Traditionen, wie Fischen, Jagen und Gemüse anbauen festhalten. Wir geniessen zu Regaemusik die einsame Rifflandschaft. Erschnorcheln die farbigen Fische, Babytintenfisch mit Tinten-„Hicks-up“, Schildkröte, Seesterne, farbige Korallenrestbestände, Stahelrochen - Karibik pur, wie im Ferienprospekt. Abends lassen wir uns vorne auf dem Deck im Netz die Sterne in die Seele baumeln und uns im Bug sanft in den Schlaf wiegen.
Natürlich brausen auch hier ab und zu Squals vorbei (rasch auftretende Regenfronten) duschen uns wie das Schiff mit Süsswasser weich (manchmal auch weniger romantisch eher Actionmässig da alles dicht gemacht werden will, plus noch schnell die Segel reffen).
Nach einem Morgenspaziergang auf Long Island, laufen wir aus, segeln bei superidyllischen kleinen Inseln vorbei, ankern und schnorcheln. Hirschkorallen, Korallen jeder Art, Hirnkorallen wie auch ein Inselrundgang auf Great Bird Islands. Beim letzten Zwischenhalt an der Ostküste von Antigua, küsste Kalea trotz Karten-, GPS- und Eyeball-Navigation bei Green Island ein Riff.
Am nächsten Tag erkunden wir mit einem Auto die Insel Antigua, Linksverkehr, ein farbiges Häuschen neben dem Anderen, dann geht die Rückreise weiter entlang der Westküste, nach Deshaies und dem
Nationalpark von Cousteau mit seiner noch relativ intakten tropischen Unterwasserwelt. Überall schwimmen Schildkröten und riesige Fischschwärme. In Îles des Saintes geniessen wir ein wunderbares Abschiedsabendessen und halten Rückschau begleitet vom Plätschern des Meeres und dem Sternenhimmel mit Milchstrasse. Nun fliegt Andy von Pointe à Pitre Guadeloupe wieder in die Schweiz. Iris folgt am 17.4, Martin bringt noch die Kalea über Dominica runter nach Martinique, so dass wir nach unserem gemeinsamen „Ferienaufenthalt“ in der Schweiz Mitte Mai weiter nach Süden segeln können. Die Vielfalt der Karibik ist uns in den letzten Wochen so richtig bewusst geworden, wir freuen uns die nächsten Monate noch einige der vielen interessanten Inseln zu erforschen.