Martinique - Grenadinen
Nach unserer Rückkehr aus der Schweiz wurde Kalea in der Carénage von Le Marin ausgewassert. Das Unterwasser musste neu gestrichen, die Steuerung sowie die Saildrives überprüft und repariert werden. Bei den Arbeiten kamen noch verschiedene weitere Probleme zu Tage, so zum Beispiel musste die Folie ersetzt und die beiden Buge poliert werden. Da so vieles zusammen kam und die Arbeiten über Auffahrt und Pfingsten sich hinzogen, wurde es 10. Juni bis wir wieder im Wasser waren. Die 3.5 Wochen in der Carénage waren sehr anstrengend. Zu all den technischen Arbeiten, erschwerten uns Millionen von Moskitos das Leben (der Platz lag direkt neben den Mangrovenwäldern am Wasser) wie auch Chikungunya von Martin. Er kam einigermassen mit 3 Mal täglich Schmerztabletten und oft 2 Mal täglich Lymphdrainage über die Runden. Das Gute war, wir wurden beide noch ruhiger und sind endlich in unserem Rhythmus angekommen.
Nun wurde noch alles auf gebunkert und am 12. Juni ging es los. Unseren ersten Kurzstopp verbrachten wir in Soufrière, St. Lucia um tags darauf nach Bequia weiter zu segeln. An der Nordspitze von St. Vincent wurde der Himmel sehr schwarz. Wir entschieden mit dem 1. Reff weiter zu segeln. Der Wind frischte sehr stark auf und erreichte Stärken von bis zu 35 Knoten. Um unser Rigg zu schonen nahmen wir einen Kurs platt vor dem Wind und erreichten dadurch bis zu 14 Knoten Fahrt. In 20 Minuten war alles vorbei.
Am Nachmittag erreichten wir Bequia und konnten noch vor dem Schalterschluss einklarieren. Bequia ist ein gemütlicher Ort mit einer grossen Ankerbucht und der Möglichkeiten frisches Gemüse und Früchte zu erhalten. Isabelle und Peter von der Lady Aquamarine (auch Schweizer), die wir in Le Marin kennengelernt haben, ankerten tags darauf gleich neben uns. Ein Grund gemeinsam einen Apero zu geniessen.
Am 16. Juni ging es weiter in die Tobago Cays um uns dort von den Strapazen der Carénage zu erholen. Am Geburtstag von Iris erreichte Lady Aquamarine ebenfalls denselben Ankerplatz und wir wurden von Isabelle mit einem wunderbaren Geburtstagsessen verwöhnt. Die Tage verbrachten wir mit Schnorcheln, Baden, Lesen, Faulenzen und Besuchen der kleinen Inseln rund um das Riff. Hier gibt es ca. 1m grosse Schildkröten, Haie, Stachelrochen, tausende von verschieden farbigen und grossen Fischen. Barrakudas, Thunfische, Kofferfische, Langusten, Tintenfische, Papageienfische etc. etc. etc. Wir sind inmitten von einem Korallenriff, zum Schnorcheln ist es wunderbar, wir lassen das Dinghi innerhalb vom Riff, schnorcheln uns durch die Strömung zum Aussenriff. Dort ist es als ob man fliegen würde. Plötzlich geht es senkrecht runter, dunkelblaue endlose Tiefe und ein Fischverkehr wie auf der Autobahn. Ab und zu markiert ein Barrakuda oder Hai wer hier der Chef ist, majestätisch schwimmen sie vorbei. Die kleinen Fische sind so neugierig, dass sie an die Taucherbrille kommen und reinschauen. Ein Paradies, man kann sich in dieser Farbenvielfalt einfach treiben lassen. Auf den kleinen Inseln leben diverse Grössen von Leguanen. Eindrücklich diese Urtiere zu beobachten.
Jeder Tag ist ein Geschenk.
Unser Basilikum gedeiht, Brot backen, Joghurt machen, Schnittlauch säen. Natürlich gibt es auch so wie vorgestern eine Kleinkäfersäuberungsaktion. Diverses Mehl, Mais und Reis wurden sofort zu Fischfutter….Am Abend gehen wir meist um 19 Uhr schlafen, die Milchstrasse deckt uns zu und wir lassen uns bis am Morgen durch die Träume wiegen…herrlich…
Seit dem 23. Juni sind wir bei Mayreau vor Anker und geniessen den kleinen Ort auf dem angrenzenden Hügel.
Nun reisen wir uns gemütlich Richtung Grenada, Trinidad, immer ein Auge auf der Grosswetterlage ob sich da plötzlich ein Hurrikan einschleicht. Jetzt ist überall sehr ruhig, 90% der Fahrtensegler sind bereits entweder in den Süden oder den Norden ausgewichen. Nun haben wir das Paradies für uns…jipiiiiii…