Gardini-Naxos bis Rom
Am Mittwoch den 24.7.13 bin ich in einer 30 plätzigen Propellermaschine ab Belp mit wunderbarem Flugwetter in Catania Sizilien gelandet. Da ich mit dem öffentlichen Bus zu früh ausgestiegen bin, wurde ich umgehend mit der Herzlichkeit der Sizilianer beschenkt. Giuseppe klärte sich sofort bereit, nach 3 maligem Bekreuzen und mit einem breiten Lachen, mich mit seinem Moped runter an die Küste zu fahren, wo bereits Martin mit dem Dingi und einer frisch rausgeputzten Kalea auf mich wartete. Ein warmer stimmiger Badetag rundete die Landung ab.
Nach einer ruppigen See durch die Strasse von Messina (ich lag rum wie eine tote Fliege) wurde mir vom Skipper ausführlich erklärt, warum die mediterrane See einem nicht wirklich willkommen heisst. Wind und Strömung, Kreuzseen und Hack etc. machen einem das Leben an Bord anstrengend. Da die Salzknabberkiste voll und auch genügend Coca Cola an Bord war, knabberte ich mich wieder seetüchtig.
Am Freitag den 26.7 segelten wir mit konstantem Amwindkurs nach Tropea, schmissen den Anker in der Bucht runter und erklommen mit 200 Treppenstufen die typisch italienische Kleinstadt. Dort assen wir in einem lauschigen Seitengässchen u. a. auch Schwertfisch, da wir in der Strasse von Messina (Strasse der Schwertfische??) viele Schwertfischboote sahen und ich diese Spezialität gerne kennen lernen wollte. Bei Martin durften Penne all’arrabbiata natürlich nicht fehlen.
Am nächsten Morgen wurden uns von einem freundlichen Fischer frische Fische angeboten, der Preis wurde mit eine herzlichen Lausbubenlächeln festgelegt, der Kauf wurde getätigt und ich sass noch vor dem Frühstück hinten am Heck und nahm nach einem Blick ins Fülscherkochbuch das erste Mal in meinem Leben Fische aus, jammmi und dies auf nüchternen Magen. Die Fische waren am Abend eine herrliche Ergänzung zu unserem Speiseplan.
Auf dem Weg an die Amalfiküste, ankerten wir in Palinuro und erkundeten mit dem Dingi eine herrliche Grotte mit Unterwassertageslicht. Hunderte bis tausende von Fischen liessen sich in der angenehmen Kühle (das Meer ist in der Zwischenzeit 35 C) herrlich die Schuppe nach hinten klappen, ein Augenschmaus dies durch die Taucherbrille zu erleben.
Bei Amalfi sind wir am Montag den 29.7.13 erst in der Abenddämmerung angekommen, dank einem Restauranttransportboot und dem Küstenhandbuch Italien wussten wir, dass der Untergrund sandig war. Trotzdem bin ich vorsichtshalber noch kurz ins Wasser gestiegen um schnell herauszufinden, dass die Sicht null war. Amalfi bei Nacht wie ein Adventskalender, bei Tag ein idyllisches Bild wie gemacht für die Kulisse von einem Kinderbuch. Auf dem Weg nach der Insel Capri, noch schnell ein Zwischenschnorchelhalt für die Capitana auf der Insel Galli, ein Teil von einer Naturschutzzone, die Italiener unternehmen einiges um das Mittelmeer wieder mit Fischen zu beleben, was nicht heisst, dass evt. auf der Rückseite der Insel nicht 2-3 Fischernetze liegen, solo uno due pesci…. eco ….
Nach einer Capriumrundung leider mit Motor, genossen wir die Ruhe zu zweit, lagen 2 Nächte vor Anker, erforschten die kleinen Grotten, blochten unter dem Felsentor durch, steil aufragende Felsen, schwammen, schnorchelten, faulenzten usw. Endlich war die Luftfeuchtigkeit wieder gesunken, das Boot war am Morgen fast trocken. Eine kleine Zangengeburt war das Anlegen mit dem Dingi um die Insel zu erkundigen. Der Eine sagte dort, der Andere da, der Dritte nicht hier, der Vierte nicht jetzt….etc….mamma mia….um 18 Uhr abends durften wir dann endlich an einem kleinen Ministrand das Dingi an Land ziehen um mit dem lokalen Bus hinauf nach Capri und Anacapri zu fahren.
Donnerstag 1.8.13 heute segelten und motorten wir Wasser machend nach Mergellina, wo wir am Abend Noemi und Michel an Bord erwarteten. Sie segelten (oder motorten, wir sind ja im Mittelmeer) mit bis Höhe Rom.
In Mergellina östlich von Neapel, fuhren wir mit dem Bus einkaufen. Martin schleppte so viel Getränke und Essen, dass ich mit den Lebensmitteln an der Küste das italienische Leben beobachtend wartete und er holte mich dann mit dem Dingi ab. Die Jungen kamen pünktlich an, sie wurden dem Wassertaxi Kalea abgeholt
Am 2.8. liefen wir aus Richtung Castello Ischia, wo wir einen idyllischen Ankerplatz direkt vor dem Dörfchen fanden, badeten, diverse Einkäufe tätigten, das italienische Ferienparadies bestaunten und einmal mehr wunderbar von Martin bekocht wurden. Unterwegs nach Sperlunga gab es unerwartet ein Kissen über Bord Manöver das wir erfolgreich beendeten, schade nur dass Noemi beide Knie bei der Erstrettung aufgeschlagen hat. In Sperlunga schwamm mir unerwartet eine ca. 40 cm grosse Qualle quasi vor die Taucherbrille, was ich gar nicht geschätzt habe. Nach einer Besichtigung des alten Städtchens ging die Reise weiter. Über deinen weiteren Zwischenhalt erreichten wir einen schönen Ankerplatz beim Torre Caldara und liessen uns bei gutem italienischen Nachtessen verwöhnen.
Der nächste Schlag brachte uns bereits nach Fumicino dem Abreiseort von Noemi, Michel und mir.