Carloforte bis Brindisi
Carloforte im Südwesten von Sardinien ist ein lebhafter und freundlicher Hafenort. Am Tage meiner Ankunft wurde das Fest „Couscous di Carloforte“ gefeiert. Viele Menschen waren fröhlich unterwegs und an Ständen wurden verschiedene Couscous-Speisen angeboten. Der Höhepunkt war jedoch ein Oper-Air Konzert einer italienischen Band mit drei wundervollen Frauenstimmen und hervorragenden Musikern.
Am Sontag, 28. April lief ich aus um ein weiteres Stück Richtung Sizilien zu segeln. Der Tag begann mit besten Segelkonditionen und ich konnte schon bald die Isola di S. Antioco im Süden umrunden. Der Wind drehte jedoch bald nach Osten und wurde immer stärker auch hatte ich mit starkem Seegang zu kämpfen. Gegen 18 Uhr konnte ich bei bis zu 30 Knoten Wind in einer geschützten Ostbucht bei Malfatono den Anker setzen. Die Nacht war stürmisch jedoch der Anker hielt. Am folgenden Tag war das Wetter unverändert und ich habe mich entschlossen vor Anker zu bleiben und besseres Wetter abzuwarten. Andere haben mit entsprechendem Erfolg das harte Segeln ausprobiert.
Am Dienstagmorgen früh bin ich zur Überfahrt nach Sizilien aufgebrochen. Die Überfahrt dauerte bis Mittwochabend. Dabei konnte ich mit Südwind segeln teils war der Wind jedoch so schwach, dass ich unter Motor laufen musste um nicht zu viel Zeit zu verlieren und somit wach bleiben zu können. In San Vito di Capo setzte ich den Anker nördlich des Hafens und habe bestens 12 Stunden geschlafen. Leider drängte die Zeit, da ich bereits am Sonntag in der Nähe von Messina sein sollte um Jris und Angela an Bord zu empfangen. Über Cefalù erreichte ich am Freitagabend Milazzo. Unterwegs stellte ich fest, dass der Steuerbordmotor keine Leistung mehr brachte und beim Einlaufen blieb er komplett stehen. Das Hafenmanöver war etwas schwierig, konnte ich doch mit einem Motor nicht gerade rückwärtsfahren. Der Marineangestellt hat mir super geholfen.
Am Sonntagabend treffen Jris und Angela ein. So schön, die nächsten 2 Wochen mit Jris verbringen zu können und dabei die wunderschönen liparischen Inseln zu besuchen. Nachdem der Motor am Montagmorgen repariert werden konnte, sind wir nach Vulcano gesegelt, hart am Wind und Angela konnte die ersten Schaukelerfahrungen erleben. Tags darauf nachdem die Damen ein warmes Schlammbad genossen hatten steuerten wir bei guten Segelbedingungen Salina an und ankerten vor S. Marina. Am folgenden Tag wurde S. Marina erkundet und die malerischen Gässchen bestaunt. Abends ohne Wind zur Insel Panarea übergesetzt und dabei von weitem die ersten Eindrücke vom fauchenden Stromboli genossen.
Am Donnerstagmorgen haben wir die Insel Stromboli umrundet und sind danach bis etwa die halbe Höhe des Strombolis gewandet um die dauernden kleinen Ausbrüche von nahem zu bestaunen. Nachts gab es das Spektakel vom Schiff aus zu bewundern.
Freitagmorgen, Abschied von Stromboli Richtung Strasse von Messina. In der Nähe von der Einfahrt wurde geankert und am Samstag unter Segel Riposto angepeilt. Hier hat sich Angela verabschiedet und ist zurück in die Schweiz geflogen.
Die nächsten drei Tage sind Jris und ich mit 2 Zwischenhalten nach St. Maria di Leuca gesegelt. Dabei hatten wir mehrheitlich Nordwest Wind mit 6 – 8 Beaufort. In St.Maria (am Stiefelabsatz) haben wir uns einen Tag ausgeruht. Die Ruhe war jedoch am Abend vorbei, der Wind drehte nach Südost und hohe Wellen verursachten uns eine unruhige Nacht. Früh am Morgen lichteten wir den Anker und suchten die nächste geschützte Ankerstelle im Vorhafen von Otranto auf. Freitag nahmen wir die letzte Strecke auf uns und machten am Abend am Stadt Kai von Brindisi fest. Samstag war Wasch-und Aufräumtag wobei natürlich das Besuchen der Stadt nicht zu kurz kam. Sonntagmorgen hiess es Abschied nehmen, da Jris leider wieder zurück in die Schweiz musste.