Bora Bora - Maupihaa
Bora Bora – Maupihaa, das westlichste Atoll der Inseln unter dem Wind
Ende Juni kriegten wir in Bora Bora Besuch von Lionel, herrlich wieder einmal Familie auf dem Schiff zu haben. Wir konnten ihn mit der Fähre am Flughafen abholen, da dieser nördlich von der Insel auf einem Motu liegt. Das herzliche Wiedersehen feierten wir an Land, wunderbares einheimisches Poisson Cru und anschliessend war die Eröffnung des alljährlichen Heivafestes. An 2 Abenden genossen wir die Tänze und Darbietungen und bestaunten die vielseitige Fertigkeit des Blattflechtens. Türen, Wände, Tische, Stühle, Menschen, egal was, alles war irgendwo noch mit einer Blattverzierung geschmückt, gar nicht zu sprechen von den farbigen Stoffen und den Südseeblumen. Liebevolle glückliche Menschen tummelten sich an Land, es war ein Ohren und Augenschmaus.
Ein zusätzliches Wiedersehen fand mit dem Schiff „Ivadel“ statt, plötzlich hörten wir „Salu Martin“, Caroline und Philipp liefen ein, das letzte Mal sahen wir uns in Mindelo, Capo Verde.
Als das Wetterfenster gut war, begann die Weiterreise mit Lionel nach Westen. Er wird uns bis Tonga begleiten.
Zuerst peilten wir Maupiti an, wegen Wind und Wellen änderten wir unterwegs den Plan und liefen in Maupihaa ein. Da in verschiedenen Cruising-guides der westlich gelegene Pass sehr schwierig beschrieben war, peilten wir den Pass mit aller erdenklicher Vorsicht an. Der Pass selber ist sehr gut sichtbar, zu bedenken ist einfach, dass fast immer eine Gegenströmung von ca. 3.5 Knoten herrscht. Die Einfahrt war links und rechts gut sichtbar durch einen weissen Pfahl markiert und am Ende waren links und rechts je eine rote Boje installiert. Diese werden von Adrienne, Karina und Haimano jeweils für das Versorgungsschiff dort angebracht. Das Schiff läuft jedoch nur ca. alle 8 Monate ein.
Nicht nur die Bojen heissen uns willkommen. Sobald der Anker im Norden fest lag, brauste Barua mit einem Freund vorbei und brachte frisch gefangenen Fisch, zum Glück hatten wir gerade gebacken, so konnten auch wir ihnen, mit einem frischen Brot, eine Freude machen.
Die Insel sah so einladend aus, dass wir gleich das Dinghi runterliessen um an Land zu fahren. Südseeidylle pur. Kaum dort angekmmen, tauchten auch schon die 3 Frauen auf, herzlich wurden wir von ihnen links und rechts auf die Backe geküsst und als wir von einem Inselspaziergang zurückkamen, gab es frisches Kokosnusswasser zu trinken. Bei einem ausgiebigen Schwatz im Schatten der Palmen, luden sie uns zum Abendessen ein, Krappen, Palmherzsalat, Poisson Cru, Reis und frisch zubereitete Mayonnaise mit Vogeleiern verziert. Iris stürzte sich sofort in die Küche und kreierte das Dessert, Caramelcrème mit Meringue. Da soll jemand sagen, Bordleben mache nicht erfinderisch! Der Abend bleibt uns unvergesslich in Erinnerung. Maupihaa ist eine Insel, die der Südseeidylle 100% gerecht wird. Abgelegen, ca. 20 Einwohner, zufrieden, fröhlich und durch die Kopraernte praktisch Selbstversorger.
Barua gab uns noch Kawafrüchte zu essen und die Nachbarin Hina besorgte eine tüchtige Portion Palm Herz, das wir genüsslich verzehrten. Auf dem Weg zum Aussenriff, passierten wir eine riesige Vogelkolonie, Erinnerungen an den Film „Die Vögel“ von Hitchkock wurden wach. Noch am selben Tag versorgte uns Barua mit einer tüchtigen Anzahl Vogeleiern, die unsere beschränkte Anzahl von Hühnereiern wunderbar ergänzten.
Hier in Maupihaa, absolvierte Lionel seinen ersten Tauchgang als Erwachsener. Neben den zahlreichen Haien, die immer wieder Gewöhnungsbedürftig sind, sahen wir auch das erste Mal herrlich farbige Nudibranche.
Zum Glück zwang uns das Wetter noch ein paar Tage in diesem wunderbaren Paradies zu verweilen, am 10.7. verliessen wir das Atoll und setzten Segel. Zu dritt gab es natürlich auf den jeweiligen Ueberfahrten auch mehr Schlaf zu geniessen, zumal Lionel nach einmaligem Erklären die Handlungen bereits im Griff hatte. Nach 72 Stunden erreichten wir Palmerston am 14.7.und befestigten Kalea neben Scallywag an einer Mooring.