Belize
Belize Juni 2015
Ehemals British Honduras, Offizielle Sprache Englisch, jedoch Kreol und Spanisch sind sehr verbreitet. Eingeklemmt zwischen Mexico und Guatemala mit ca. 350`000 Einwohnern. In der Vergangenheit war Belize eine britische Kolonie. Das Land wurde von den Maya bewohnt und von Piraten gegen die Spanier und Schotten weniger erfolgreich verteidigt. Schlussendlich 1964 wurde es das heutige Belize.
Kartenmaterial:
Cruising Ports the Central American Route, Revised 6.5 Edition 2013 Captain Pat Rains
Cruising Guide To Belize and Mexico’s Caribbean Coast 2nd printing 2010 Captain Freya Rauscher
Dank auch hier den beiden Autorinnen, ohne dieses bemerkenswert detailliertes Kartenmaterial, wären die Rifferkundigungen eine Höllenfahrt.
Am 18.6. 23.30h in stockdunkler Nacht, ankerten wir an der Westseite vor Turrneffe Islands in Belize, herrlich bewacht von unserer Ankerwache dem GPS schliefen wir nach 2 durchsegelten Nächten tief und wunderbar. Die Einfahrt nach Belize City durch seichtes Wasser, wurde durch einen gut markierten Kanal sehr erleichtert. Ankunft Belize City, grauer Himmel 2m Wassertiefe. Normalerweise manövriert Iris die Kalea in einem Schwung ans Dock und Martin fixiert das 11 t schwere Schiff gleich gekonnt am Dock. Diesmal nicht. Nicht kompetente Dockhelfer, sehr starker Wind und Strömung zwangen uns das Manöver 5 Mal zu wiederholen. Kaum waren die Leine endlich vertäut, kamen schon die 5 Personen von Custom (50$), Port autorithy (97$), Healt (40$), Agricultur (40$) und Imigration (je 20$) daher. In Klammer die bezahlten Geldbeträge in US$, zur Information für anderer Cruiser. Am Schluss des ca 3h dauernden Prozedere (für alle Papiere wurden 6 Kopien verlangt, inkl. komplette Lebensmittelliste, die wir wohlgemerkt selber organisieren durften) knöpften sie uns das oben erwähnte Geld ab natürlich ohne Quittungen! Trotz massivem Protest war nichts zu machen. Dies war bis jetzt das einzige Land, wo wir vorgängig keine Anhaltspunkte hatten und mit Abstand das Teuerste. Wir fühlten uns betrogen. Aber….durch Schaden werden auch wir klüger. Von einem Einheimischen haben wir die Telefonnummer des Radiosenders für Kriminalität erhalten. Wir überlegen es uns, nach dem Ausklarieren dieses sich gütlich tun am Segelvolk ein wenig publik zu machen.
Von da an ging es dann wieder wie durch Butter. Alle lieb, nett zuvorkommend und hilfsbereit. Wir konnten uns im Marine Shop mit gutem Kartenmaterial eindecken und ab ging es wieder raus zu den Turneffe Islands. Mit grosser Begeisterung lasen wir beide die Unterlagen durch, da die Reffs Atolle sind, die von der seichten Wassertiefe her nicht zu unterschätzen sind. Die Begeisterung stockte fast, als wir lasen, dass innerhalb des Atolls wo wir uns gedanklich schon herrlich schnorcheln sahen, amerk. Salzwasserkrokodile (Länge bis 6 m) leben. Argh…grumpel….puuuh….na ja, sollen ja auch Nacht aktiv sein! Geht in dieselbe Kategorie wie die Haifische, stecken wir locker weg. Vor allem Iris die ja oft und gerne allein schnorcheln geht, wird sicher locker links rechts links rechts links rechts schauend gemütlich durch die Korallenbestände schwimmen. Schlussendlich sahen wir kein Einziges, wie auch das Tauchen ist durch die starke Strömung und das dauernde schlechte Wetter ins Wasser gefallen.
Dangriga
Dieses Städtchen besuchten wir nur gedanklich, wir lagen eine kurze Nacht trotz besserem Wissen im Legerwall. Fazit, Martin schlief mit einem Auge im Salon und um 5h morgens liefen wir bei rollender See aus. Die Wellen überschlugen sich rund ums Schiff, der Wind trug mit steigenden Knoten dazu bei, dass wir rassig den Platz verliessen. Wir hatten Glück, kein Motor defekt, die Strömung war nicht auch noch gegen uns so ist auch diese Manöver ohne Problem verlaufen. Trotz allem, Adrenalin pur, dies soll uns eine Lehre sein.
Placencia
Vom 27.6. – 7. 7. genossen wir den in jeder Hinsicht super geschützten Ankerplatz vor Placencia. Friedlich, nette Menschen, Dorfleben… genau richtig um noch ein paar Tage Belize zu geniessen und von hier aus in Ruhe einen Landausflug zu tätigen. Am Sonntag bestaunten wir den Sporttag, eine Art Spiel ohne Grenzen, herrlich amüsant zum Zuschauen. Die Strände sind Postkarten reif. Wir lernen nette Neuseeländer kennen, die Iris schlussendlich das richtige Hochseefischequipment zeigen, was wir am selben Tag im lokalen Fischergeschäft sofort einkauften. Wir wurden mit den beeindruckenden Worten, ich hab nicht gewusst dass ihr kommt und gerade so viel kaufen wollt begrüsst. Martin wurde da und dort im Laden hin und her geschickt, Preise, Menge, was wo ist…..dieser Lädelibesitzer scheint sich einfachere Kundschaft gewohnt. Einblick in eine lokale Bäckerei, Schweizer aus Zürich, die sich in einem Swisscafé niedergelassen haben.
Schlussendlich packten wir unsere Fahrräder und sind mit dem Hoky Poky Wassertaxi nach Independence um dort quer über die staubige Naturstrasse zur Busstation zu radeln. Dort schnappten wir uns den lokalen Bus nach Indian Creek und von dort sind wir dann hoch zur Nim Li Punit Mayastätte geradelt. Auf dem Rückweg fragten wir den Minidorfladenbesitzer, ob seine Frau nicht 2 Mittagessen zusätzlich kochen könnte. Schlussendlich landeten wir in einem Mayahaus, offen, Lehmboden und assen genüsslich zwischen Hühnern, Katzen, Kindern und staunenden Nachbarn das feine Palmherzessen mit von Iris und dem Patenkind der Köchin zubereiteten Tortillas.
In den letzten Wochen regnete es relativ oft, es wird Zeit langsam ins Hurricanhole zu schlüpfen und uns an die Schiffsarbeiten zu machen. Die To Do Liste abtragen, die Familie in der Schweiz besuchen, das Spanisch auffrischen wie auch das Schiff Pazifiktauglich machen. Wir klarieren in Big Creek Placencia aus und segeln Wasser machend (40lt/h) weiter nach Livingston Guatamala. Dort konnten wir am 7.7 problemlos ohne Agent für ca 300 SFr. Für ein Jahr einklarieren.