Australien Gold Coast
März - Mai 2019
Über Singapur flogen wir zurück nach Sydney. Dort hatte Martin für 3 Tage im Great Southern Hotel ein Zimmer mit einem sehr feinen Frühstück vorgebucht. Sogar frischen Karottensaft, herrlich, wir schlemmten wie die Fürsten.
Trotz Jetlag spazierten wir durch die Gassen zum Maritimen Museum. Unterwegs begegneten uns tausende von Frauen, es war ein christliches Frauentreffen von ganz Australien. Auch sah man da und dort Tai Chi Wie auch politisch motivierte für Frieden meditierende in sich ruhende Asiaten. Unter Brücken, auf öffentlichen Plätzen, es war sichtbar, dass sie tief in sich ruhten.
Das Maritime Museum gab uns unter anderem einen Einblick ins U-Boot leben. Wie viele Männer auf sehr engem Raum in bis zu 100-200m Tiefe ein fast alltägliches Leben führten. Militärisch strukturiert, verschiedener Komfort für verschiedene Hierarchien.
Am Sonntag ergatterten wir uns 2 Ticket, um die Great Opera Hits im grossen Saal der wirklich sehenswerten, zum Unesco-Welterbe gehörenden Opera von Sydney zu geniessen. Die Bauzeit des vom dänischen Architekten Jorn Utzon entworfenen Gebäudes dauerte von 1959-1973. Ein sehenswertes und unvergesslich eindrückliches Gebäude.
Nicht nur die Opera, Sydney ist es gelungen alt und neu so genial zu kombinieren, dass es eine optische Wohltat ist einfach so durch die Stadt zu schlendern.
Am 18. März flogen wir nach Gold Coast, wo uns Gavin zurück zu unserer Kalea brachte. Sie lag wohl behütet in Boatworks Coomera. Es fühlte sich gut an zumindest wieder vorübergehend zuhause zu sein. Schliefen wir doch mehr als 2 Monate auf „fremden“ Kissen.
Die ersten Tage zurück in Coomera waren wir sehr aktiv. Martins Geburtstag feierten wir mit Nadine und Gavin, dann folgte paar Tage später mit ihnen ein Ausflug in die Tambourine Mountains mit Botanicgarden, wunderbares Mittagessen im Rest. St. Bernhard (Schweizer Bernhardinerhunde lassen grüssen). Natürlich streckten wir schon mal die Fühler aus, um eine praktische Storage Unit zu finden. Dann besichtigten wir diverse Wohneinheiten, um während der Uebergangszeit zwischen Kalea und dem Landreisen ein Logi zu haben, wo wir alle unsere übriggebliebenen Sachen nochmals in Ruhe durchkämmen konnten. 3 Stappel: Einer für weg, einer um in die Schweiz zu senden und einen für unser Leben während der Landreise. Im angrenzenden Gelände zu unserem Storage liegt Ashmore Palms Holiday Village mit einem Pool, eigene Küche, Stube, Schlafzimmer und Bad. Auch in Fussdistanz gibt es eine Waschmöglichkeit. Super.
Anfangs April ging der Verkauf von Kalea schon recht verbindlich los. Bereits per Mail (erstes Angebot erhielten wir unterwegs auf dem Flughafen in Singapur), dann ging es Schlag auf Schlag. 3. April, Interesse wurde konkret. 5.April Seatrail mit anschliessendem Survey, abends tranken wir noch auf dem Lift Champagner. Dann hatten wir noch genau 10 Tage Zeit um Kalea leer zu räumen. Eigentlich eine sehr angenehme Zeit, da es endlich vorwärts ging. Warten und nicht wissen, das ewige vielleicht segeln wir doch weiter, vielleicht aber auch nicht hatte endlich ein Ende. Mit unserem Mietauto konnten wir bereits Kiste um Kiste in die Storage Unit fahren und am 15.April, den Rest beim Umzug unser “Häuschen“. Während dieser Zeit schaute Iris gut darauf, dass wir wenigstens 1x pro Tag 1 Stunde Bewegung hatten. Unsere Teamarbeit ging fliessend und ohne grosse Holpersteine voran.
Ab und zu trafen wir bekannte Segler wie Deb & Greg von SV Kalliope, Angi & Roli von SV Scallywag, Nancy & Philip von ExSV Blue Bie, Jeanette & David von Geniet Lew, Rick von SV Duplicat viele wunderschöne Erlebnisse mit Irène & Georg mit Mia, Noah, Lino von SV Zig Zag etc. etc….
Am 19.April landeten Sam (Samantha) und Grant Wing und übernahmen Kalea, um sie als Skipper mit Crew nach Neukaledonien zu bringen. Das Geld war auf einem Sperrkonto bei Multihulll Solution zwischen gelagert. So konnten beide Seiten sicher sein, dass alles mit rechten Dingen zu und her ging.
Am 26.April segelte Martin mit der Crew und dem Skipper nach Southport um Kalea ein letztes Mal auszuklarieren. Am 30.April erreichte Kalea ohne Zwischenfälle Neukaledonien, wo am 2. Mai 2019 das Schiff offiziell an Grant Wing überschrieben wurde. Am 6.Mai löschten wir die Bootsregistrierung und fühlten uns endlich wieder einmal Sorgenfrei. Anschliessend feierten wir dies mit Nadine, Gavin, Jeanette und David im Surfclub in Southport und verschickten in alle Welt folgendes email:
Farewell KALEA
Seit einigen Wochen waren wir mit dem Verkauf von Kalea beschäftig, dies war unter anderem der Grund dass wir schon lange nichts mehr von uns hören ließen.
Am letzten Freitag haben wir von unserer KALEA Abschied genommen. Sie hat am Samstag Southport Australien verlassen und segelte mit der neuen Crew nach Noumea, Neukaledonien. Vor 3 Tagen hat sie das australische Gewässer verlassen und somit konnte der Verkauf über die Bühne gehen. Der Skipper lief gestern Nacht in Noumea noch unter Schweizerflagge ein und verwandelt sich morgen in den neuen Kalea Captain respektive Eigner.
Es war ein spezieller Moment uns von unserer KALEA zu trennen, war sie doch über 7 Jahre unser zuhause und hat uns über die Weltmeere von Südfrankreich bis nach Australien gebracht. Eine Schiffskonstruktion vom Feinsten. Die letzten Monate waren ein Prozess. Erleichterung, Zukunftsneugier wechselten sich ab mit Wehmut und Trauer.
Wir wünschen ihr und der Crew weiterhin viel Glück auf allen Meeren. Kalea war eine gute Wahl.
Nun geht die Reise um die Welt über Land weiter. Das Off-Road-Fahrzeug ist bereits gewählt jedoch noch nicht getauft. Die Webseite wie auch unsere E-Mail Adressen bleiben bestehen. In Zukunft heisst es also, Wolken, Weite, Wüste anstelle von Wolken, Weite und Wellen.
Gegen Ende Monat beginnt die Reise in die Outbacks von Australien, mehr dazu sicher bald auf unserer Webseite.
Liebe Grüsse aus Down Under
Iris und Martin
Parallel zum Bootsverkaufen waren wir bereits unterwegs um unseren Toyota Prado Landcruiser zu kaufen, liessen ihn bei ARB für die Outbacks ausrüsten. Besuchten eine Camper-trailer Ausstellung etwas nördlich von Brisbane und entschieden uns für einen Modcon Hybrid 3 Camper-trailer.
Den Mothersday genossen wir auf Geniet Lew mit Nadine und Gavin, flogen noch kurz für 2 Nächte nach Auckland um die 3 monatige Visaverlängerung wieder zu aktivieren. Martin pickte das VR Queens Hotel raus, das in super Fussdistanz zum Zentrum lag. Sushi, Sushi und nochmals Sushi, bis wir am Schluss nach einem französischem Restaurant lechzten.
Zurück an der Gold Coast verbringen wir noch 2 Tage mit Geniet Lew, halfen ihnen das Rigg neu zu installieren und genossen ihre Gesellschaft. Wann auch wieder wir uns wiedersehen werden, wir freuen uns darauf.
Dies war der letzte Bericht von uns fast „Sesshaften“. Bald werden wir, wie man hier so sagt: "hit the road"…..oder wie in Amerika "back on the road again", die erste Etappe Australien zu bereisen unter die Räder nehmen und dann von unterwegs berichten.