Alice Springs - Perth
Von Alice Springs ging es zügig nach Norden. Nach einer Zwischenübernachtung im Mary River Roadhouse erreichten wir am 30. Juni den Kakadu-Nationalpark. Der erste Besuch galt dem Gunlom Wasserfall. Eine einstündige Wanderung brachte uns zu den Wasserbecken, die sich oberhalb des Falls gebildet hatten. Mangels Badekleid tauchte Iris, mit samt ihren Kleidern in das erfrischende Nass. Unser nächster Stopp waren die Jim Jim Falls.
Hier übernachteten wir auf einem lauschigen Natur-Campingplatz. Am darauf folgenden Morgen fuhren wir ohne Trailer über eine ca. 10Km lange 4-Weel Strecke zum Parkplatz, um dann über einen recht beschwerlichen Weg nach 1.5 Stunden den Wasserfall zu erreichen. Eine herrliche Gegend mit einigen Pools (schwimmen verboten, Krokodile) und farbigen Felswänden.
Am Nachmittag fuhren wir mit einigen Zwischenhalten an interessanten Stellen weiter bis nach Ubirr. In der Sonnenuntergangsstimmung besuchten wir die berühmten Felsmalereien der Aborigines. Die Zeit vom 2. Bis 4. Juli verbrachten wir in Darwin und erholten uns von den vielen herrlichen Eindrücken.
Nach einer Zwischenübernachtung beim Victoria River Roadhouse erreichen wir am Nachmittag des 6. Juli gerade rechtzeitig Kununurra, um auf dem erhöhten Aussichtpunkt die weite Landschaft bei Sonnenuntergang zu geniessen. Am nächsten Morgen wanderten wir vor dem Frühstück durch ein eindrückliches Tal mit vielen roten Felsformationen. Den Rest des Tages genossen wir in und um Kununurra und besuchten den „Zebra-Rock“-Künstler, der aus den Zebrasteinen viele wunderschöne Gegenstände herstellt.
Gibb River Road
Die Gibb River Road ist eine ca. 750Km lange Naturstrasse und führt von Kununurra bis Derby quer durch das Gebiet „Kimberley“.
1.und 2.Tag: Von Kununurra aus sind es nur 75 Kilometer Richtung Westen zum El Questro Wilderness Park, einer bewirtschafteten Viehstation und Ferienziel am östlichen Rand der Kimberley Region. Auf dem Weg überquerten wir den Pentecost River. Aufgrund der vier grossen Flusssysteme, die den Park durchziehen, sahen wir eine Vielzahl von einheimischen Tieren, Vögeln und Fischen in den Flüssen sowie Süßwasserquellen und Schluchten. Wir besuchten das Warmwasserbecken „the Grotto“ und fuhren auf 4-Weel-Strecken zu erhöhten Aussichtspunkten, die einen unvergesslichen Eindruck hinterliessen.
3.Tag: Besuch der Emma Gorge mit 3 stündiger Wanderung in einer unvorstellbaren herrlichen Natur und Weiterreise nach dem Campground „Home Valley“. Dieser liegt direkt an einem krokodilreichen Fluss.
4.Tag: Nach etwa 4 stündiger Fahrt erreichten wir Ellenbrae. Hier genossen wir das weitberühmte Süssbrot mit Nidle und Gonfi. Für die Übernachtung richteten wir uns auf einem Naturcampingplatz ein. Am Morgen hüpfte die leuchtende Sonne beim Aufgang von Ast für Ast.
5.und 6.Tag: Weiterreise über Gibb River Roadhouse nach Mt. Elizabeth. Ein auf einem erhöht liegenden Plateau angelegter Campground. Hier schalteten wir einen Ruhetag ein und besuchten die umliegenden Wälder und Flussschluchten. Eindrückliche 4-Weel-Tracks führen durch die Wälder mit grosser Artenvielfalt an Bäumen.
7.Tag: An diesem Tag erreichten wir Belle Gorge Silent grove. Neben einer eindrücklichen Schlucht gab es einen wunderschönen Wanderweg zum Wasserfall. Hier konnte sich Iris, wieder einmal mehr, ein erfrischendes Bad nehmen. Der Campingplatz war sehr staubig und nicht wirklich einladend.
8. Und 9. Tag: Auf dem Weg zur Windjana Gorge sahen wir viele Baob-Bäume, die mit ihren rundlichen Bäuchen und den unzähligen Baumastarmen wie märchenhafte Wesen in der Landschaft stehen. Diese Bäume kommen ebenfalls auf Madagaskar vor und heissen dort Baobab. Die Windjana Gorge ist ein weites Flusstal, das nur noch sehr wenig Wasser in einigen Tümpeln aufwies. Hier sammelten sich einige Süsswasser-Krokodile und sonnten sich an dessen Ufern. Am kommenden Morgen fuhren wir ohne den Trailer zum Windjana Tunnel Creek. Eine etwa 700 Meter lange Höhle, durch die normalerweise ein Fluss strömt. In der Trockenzeit ist nur noch Wasser in einigen Senken zu finden. Auch hier sahen wir am Höhleneingang einige Krokodile. Mit einem etwas mulmigen Gefühl und ohne Taschenlampe (nur Hanylampe) durchquerten wir die eindrückliche geschichtsträchtige Höhle. Am Ende erwartete uns ein kleines verstecktes Tal, die Wände wiesen alte Aborigines Malereien auf und an den Baumästen hingen hunderte von Flughunden wie satte reife Trauben an den Ästen.
10.Tag: Gegen Abend erreichen wir Derby und somit das Ende der Gib River Road. Alles hat auf den vielen staubigen Kilometern gut standgehalten. Derby ist ein kleines Städtchen am Indischen Ozean und hat durch die recht hohen Tiden ein grosses Wattgebiet. Das Wasser ist dadurch unklar und lädt überhaupt nicht zum Baden ein. In Derby haben wir den mächtigsten Boab-Baum besucht. Sehr eindrücklich steht er da und hat fast keine Blätter mehr jedoch ist er voller Früchte. Die Boab Bäume sind in jeder Vegetations-Phase zu finden, neben Kahlen stehen welche mit Blättern, einige blühen und andere haben viele Früchte an den Ästen.
Von Derby reisten wir nach Broome um von dort gleich weiter nach Norden den Dampier Peninsula zu besuchen. Wir verbrachten 2 Nächte auf dem schön gelegenen Campingplatz Banana Wells. Hier war bis vor einigen Jahren eine ansehnliche Bananen Plantage, mit eigener Wasserquelle, angepflanzt. Nach der Übergabe des Landes an die Verwaltung der Aborigines wurde jedoch nicht weiterbepflanzt und somit ist heute ausser dem Campingplatz nichts mehr aktiv.
Die weiteren zwei Tage in diesem Gebiet verbrachten wir auf dem Campingplatz Middle Lagoon. Unser Trailer stand oberhalb der Böschung direkt am Meer. Die Aussicht war traumhaft, da wir erhöht über der Bucht lagen konnten wir die Wale und Delphine wunderbar in der Bucht vorbeiziehen sehen.
Nach diesen 4 Erholungstagen kehrten wir nach Broome zurück. Einige Arbeiten waren angesagt: Auto- und Trailer waschen, Auto Service musste gemacht werden. Reparaturen am Trailer waren notwendig, Gas auffüllen und Ersatzteile beschaffen.
Weiter ging die Reise nach Karratha mit Zwischenübernachtung im Pardoo Roadhouse. Bei einem Routine Check stellten wir fest, dass ein Stossdämpfer des Trailers leckte und weitere Untersuchungen ergaben, dass wir einen Defekt an der Federung des Trailers hatten. Wir demontierten den defekten Stossdämpfer und fuhren den Rest der Strecke nur mit einem Stossdämpfer. Gleichzeitig vereinbarten wir einen Termin bei einer Camper Reparaturwerkstätte in Karratha für den nächsten Tag.
Am späteren Nachmittag erreichten wir Karratha und wurden herzlich von Esther und ihrer Familie empfangen. Esther ist mit Iris verwandt und lebt seit einigen Jahren in Australien davon seit 4 Jahren in Karratha einer typischen Minenstadt. Das Wochenende verbrachten wir mit ihnen und fuhren an beiden Tagen mit ihrem Motorboot hinaus, um auf den vorgelagerten Inseln zu baden und zu Picknicken.
Am Montag stellte sich dann in der Reparaturwerkstätte heraus, dass eine Feder der Trailer Aufhängung viel zu kurz war und ersetzt werden musste. Die neuen Federn und Stossdämpfer mussten von Modcom an der Ostküste an uns gesandt werden. Durch diesen Umstand blieben wir eine ganze Woche in Karratha hängen. Da wir Esthers und Vincent Haus noch 3 Tage hüten durften, war das Warten ausgesprochen angenehm.
Am 3. August konnte unsere Reise weitergehen. Wir fuhren gegen Osten mit dem Ziel den Milstream Nationalpark zu erreichen. Unterwegs erfreuten wir uns an der vielfältigen Landschaft und wurden von den längsten Zugkompositionen die wir je gesehen hatten überrascht. Die ellenlangen Züge befördern Eisenerz nach Karratha, wo dieses dann auf Schiffe verladen und in Hütten befördert wird. Unterwegs machten wir halt am Phyton-Pool, einem grossen Wasserteich, der unterhalb eines Wasserfalls liegt und das ganze Jahr über Wasser führt. Am Abend erreichten wir den Campingplatz und besuchten noch schnell den Milstream-Fluss. Hier nahm Iris natürlich ein Bad, während ich mich um den grossen Lacer-Monitor (Echse) kümmerte.
Am nächsten Tag fuhren wir weiter zum Karijini-Nationalpark. Doch es dauerte eine Weile bis wir dort ankamen. Die Naturstrasse war in einem desolaten Zustand, so dass wir sehr vorsichtig fahren mussten um nicht unsere Fahrzeuge zu beschädigen. Die Bergzüge dieses Parks sind von weit her sichtbar und verleihen der Landschaft etwas Majestätisches. Der Park selber bietet einige Wanderungen zu den bezaubernden Schluchten. Diese verblüffen mit ihrer Vielfalt an Gesteins- schichten und -Formen.
Unser Weg führte über Tom-Price, Nanutarra Roadhouse zum Murianda-Campground und somit zurück an den Indischen Ozean. Dieser Campingplatz ist sehr naturbelassen und liegt direkt am Meer.
Die Zeit begann uns zu drängen, mussten wir doch spätestens am 12. August in Perth sein um Alles vor unserm Flug in die Schweiz vorbereiten zu können. Dadurch reisten wir jeden Tag eine beachtliche Strecke. Der Weg führte uns über Coral-Bay, Hamelin-Pool (mit den ältesten Lebewesen der Erde den „Stromatoliten“), Dongara (Widblumenpark) auf den Campground nahe des Flughafens von Perth.
Am 14. August stellten wir unser Auto und unseren Trailer in zwei gemieteten Garagen bei King’s Storage nahe bei Airport ein und der Geschäftsführer chauffierte uns persönlich zum Departure Terminal um rechtzeitig den Flug nach Singapur / Zürich zu erreichen.